Lukas Einsele

Eröffnung: 13. Mai 2011 ab 19:00 Uhr
Ausstellung: 14. Mai – 10. Juni 2011
Öffnungszeiten nach Vereinbarung +49 (0)157 783 304 98
M85 werden als Submunitionen in  Artilleriegranaten oder Raketen vom  Boden abgefeuert. M85 funktionieren  auf zwei Weisen: zum einen  durchdringt die Hohlladung der Submunition  eine Stahlpanzerung, zum  anderen entstehen bei der Explosion kleine  Metallfragmente, die im  Umkreis von bis zu 10 Metern tödliche Wirkung  haben können. M85 ist  klein und von zylindrischer Form. Sie ist die  einzige bisher im Kampf  eingesetzte Waffe ihrer Gattung, der so  genannten Cluster- oder  Streubomben, die über einen  Selbstzerstörungsmechanismus verfügt. M85  wurden 2003 von Großbritannien  im Irak eingesetzt, 2006 von Israel im  Libanon, 2009 von Georgien gegen  Russland und mutmaßlich 2011 von  Thailand gegen Kambodscha.
 Die Ausstellung »M85 – Fragments of a Cluster Bomb« versucht,  die  Flugbahn einer M85 zu rekonstruieren: vom Punkt, an dem die  Streubombe  aufschlug und dort explodierte oder als Blindgänger  zurückblieb, bis  zurück zu ihrem Ursprung. Tote oder verwundetete  Zivilisten, Bauern,  Sanitäter, Ärzte, Minenräumer, Soldaten, Politiker,  Händler,  Fabrikarbeiter, Ingenieure… Wer sind die Akteure und  Individuen  hinter, neben und vor der M85, wie ist ihr Verhältnis zu  dieser Waffe  und in welcher Beziehung stehen sie zueinander?