atb#98 ENCORE UN EFFORT _2023_ AN EFFORT AGAIN

Katharina Karrenberg und Olivier Guesselé-Garai


Eröffnung: 23. Juni 2023 ab 19 Uhr

20 Uhr, Performance von Katharina Karrenberg 

Ausstellung verlängert bis 13. August 2023

Finissage: Sonntag, 13. August von 15-18 Uhr,

ab 17 Uhr Performance THANKS … because … 2. Teil von Katharina Karrenberg

geöffnet nach Voranmeldung: mailto@after-the-butcher.de 

oder: 0178 3298 106

Die Ausstellung ENCORE UN EFFORT _2023_ AN EFFORT AGAIN  von Katharina Karrenberg und Olivier Guesselé-Garai versammelt verschiedene Exponate aus den laufenden künstlerischen Prozessen der beiden Künstler. 

Katharina Karrenbergs Arbeit setzt sich dabei vertieft auseinander mit Ausprägungen struktureller und gesellschaftlicher Gewalt. Sie reflektiert  diese Gewaltstrukturen als grundlegende Bedingung der aktuellen, kapitalistischen Macht, sowohl der multinationalen Konzerne als auch der staatlichen Machtapparate wie Militär, Polizei und Geheimdienste…, sie tarnen sich, sind permanent anwesend, dennoch oft unsichtbar, werden biopolitisch aufrecht erhalten, dann doch wieder sichtbar an ihren Verkleidungen, Uniformen und verkörpern „die staatlich sanktionierte, gruppendifferenzierte Anfälligkeit für einen vorzeitigen Tod” (nach Ruth Wilson Gilmores). 

Gewaltstrukturen liegen nicht irgendwo unerreichbar und unwandelbar herum, sondern greifen aktiv in unseren täglichen Umgang mit Menschen, Tieren und Dingen ein und sind damit auch aktiv veränderbar. Katharina Karrenberg entwickelt mit ihren Arbeiten eine radikale Kritik an diesen allgegenwärtigen Gewaltverhältnissen, an verschiedenen ––[un]sichtbaren, verschwiegenen aber auch performativen Zugängen und Ausformungen der Repression und offenen Todesgewalt. Die Exponate reflektieren gleichzeitig ihre gegenseitige Andersheit–– ihre Abstraktion, ihre Konkretion und ihre je spezifischen Materialien, in denen die lebensfeindliche Kälte neo-kapitalistischer Verhältnisse fassbar werden.

Olivier Guesselé-Garai entwicklelt eine sehr persönliche künstlerische Sprache, in der soziale Fragen subtil verhandelt werden. Er untersucht einen Alltagsgegenstand wie den Kühlschrank, indem er ihn zerlegt und neu zusammensetzt, er befragt seine Funktion und strukturellen Qualitäten und entdeckt dabei abstrakte Teile und Formen, die zuvor sozusagen versteckt waren. Es ist ein spielerischer Vorgang und gleichzeitig begreift Olivier Guesselé-Garai die künstlerische Arbeit auch als eine Form des Widerstands, in dem die Bestätigung des Seins durch das Bewusstsein und seine stille Kraft Poesie, Freude und Liebe einsetzt, um uns gemeinsam und besonders in der Andersartigkeit zu einer Reflektion über unsere Welt einzuladen.