Archiv der Kategorie: Allgemein

atb #25 | Michaela Eichwald

“Beitrag zur Lage auf der Höhe der Zeit mit Ich als Modell mit teilweise individuellen Zügen war irgendwie angestrebt worden, mit Techniken, die keine sind, sich ihren Weg selber suchen, am besten täglich, wenn es geht.”

Michaela Eichwald

Eröffnung: 5. März 2010 ab 19 Uhr
[Manuel Gnam (Brussels) bringt Musik mit!]

6. März 2010 – 17. April 2010
Öffnungszeiten: nach telefonischer Vereinbarung +49 (0)179 947 30 40

atb #23 | Hüttendong

Foto: Mario Carloi

Tammo Rist, Amilcar Packer, Matthew Lutz-Kinoy, s.a.b., Hanayo, Carola Spadoni, Gregor Gleiwitz, Neda Nanai, Tenko Nakajima, Jakob Schaible, Judy Ross, Heike Föll, Mario Caroli, Aids-3D, Steev Lemercier, Johannes Kullen, Thomas Kilpper, Baltazar Castor, Trygve Luktvasslimo, Clarissa Cody, Nina Hoffmann, Lydia Hamann, Timo Klöppel, Philip Wiegard, Marcus Randolf, Piotr Wolf, Voin de Voin, Nathan Peter, Dennis Kuhlow, Gerry Bibby, Gavin Russom, Clare O’Connor, Sophie-Therese Trenka-Dalton, Anders Clausen, Chelsa Cup, Thomas Noesler, Kandis Willians, Tom Witschonke, Endre Aalrust, Kathrin Sonntag, Felix Meyer, Johannes Raether, Robert Burghardt, Christophe Hamaide Person, Sarah Schoenfeld, Delia Gonzalez, Anton Stoianov, Benjamin Alexander Huseby, Adrian Hermanides, Jan Hammer, Denise Palma Ferrante, Brent Wadden, Yusi Etiman, Mariechen Danz, David Keating, Rein Vollenga, Yorgos Sapountzis,
kommen alle zu Jan Molzbergers and Eli Sudbracks Hütte.

HÜTTENDONG

Eröffnung: 13. November 2009 um 19 Uhr
Ausstellung: 14. November 2009 – 3. Januar 2010
Öffnungszeiten: nach telefonischer Vereinbarung +49 (0)179 947 30 40

endreaalrust.com
philipwiegard.com

atb #20 | tracer

Thomas Bayrle, Martin Feldbauer, Daniel Kohl, Harald Pridgar

Freitag, 6. März 2009 ab 19 Uhr

ab 22 Uhr live:
fendercuts sud
(Sergej Jensen, Stefan Müller, Mischa Schulze)

Ausstellung: 7. März – 4. April 2009
geöffnet nach tel. Vereinbarung +49 (0)179 947 30 40

tracer macht die Struktur einer Zusamenarbeit von 4 Leuten nach außen deutlich – die nach innen schon jahrelang funktioniert. – TB

tracer spürt einen Gedanken-Prozess auf, intern, und von Mensch zu Mensch – es ist sowohl linear als auch chaotisch. – DK

tracer legt Entwicklungsvorgänge dar die sich beeinflussen, zeigt was wächst, verzweigt, was verworfen oder nicht weiterverfolgt wird. – MF

tracer die Spanische Treppe hoch und dann rechts auf den Markusplatz einbiegen… – HP

tracer stelle ich mir als eine Art Navigationshilfe vor: in einer Gesellschaft der Vereinzelung als Suche nach den Potentialen kollektiver Prozesse. – TK (after the butcher)

atb #18 | Unbehaust

Wolfgang Betke, Andreas Fischer, Knut Klaßen, Britta Lumer, Isa Melsheimer

am 14. November 2008 ab 19 Uhr

Ausstellung vom 15. November 2008 bis zum 10. Januar 2009
Geöffnet nach Vereinbarung: 0179 803 15 73

Unbehaust
Nach einer Idee von Britta Lumerund Wolfgang Betke

verlust der bodenhaftung. ein schlimmes gefühl, wenn man dem gewahr wird. das erblicken der leere. alte muster brechen weg, sedierungsmechanismen versagen. war es ein überangebot? eine überreizung? ein zuviel? ein nicht mehr verarbeiten können? war ein leben eine grundsätzliche fehleinschätzung, die mit überschreiten einer grenze nicht mehr korrigierbar war? was passiert, wenn der einzelne seine einzelheit spürt? wenn wir nicht mehr anschlußfähig sind an eine sozialität? wenn der nächste für uns nicht mehr existiert? wenn niemand mehr für uns existiert? niemand und nichts. was am leben hält uns? was hält uns am leben? wie sollen wir neue muster stricken und zugleich die leere respektieren? oder wie füllen wir sie, mit wem oder was auch immer? wie begreifen wir offenheit als unbegrenzte schönheit? wie begreifen wir unbehaustheit als willkommene möglichkeit?

Wolfgang Betke verweist in seinem hoch gestreckten Bild „Die schöne Revolutionärin“ auf die Notwendigkeit des Menschen, über sich hinaus zu wachsen, seine angeblichen Grenzen zu übersteigen und in geistigen wie sinnlichen Höhen ein Fortkommen zu suchen. Seine Malweise, in immer aufs Neue revidierten Schichten, ist auf der Suche nach dem was uns ausmacht und verkörpert die wesentliche Improvisiertheit der menschlichen Existenz.

Andreas Fischer zollt in seiner Arbeit „Homo Horno“ dem Verborgenen Respekt. Er hat eine simple Box in Augenhöhe auf eine Stange gesteckt. Eine kleine schwarze Öffnung auf der Vorderseite zieht den Blick an, macht neugierig auf ihr Inneres. Nähert man sich, will man sehen, was drin ist, macht sie dicht, das Loch schließt sich langsam aber bestimmt.

Die Art und Weise wie Knut Klaßen mit Film umgeht, wie er den Prozeß des Werdens zu einer Situation macht, wie er seine Bilder einstellt, wie seine Schauspieler sich einander nähern und sich verhalten, sagt viel über die Offenheit und Unsicherheit, mit der die Menschen zur Zeit umzugehen haben. Anhand der Definitionszwänge eines bildenden Künstlers zeigt er unseren Status Quo zwischen „Wahl und Nichts“.

Britta Lumer läßt in ihren großformatigen, fließenden Tuschebildern glühende Hochhaussilhouetten in den Himmel wachsen. In ihrer neuen Werkgruppe mit Holz-Skulpturen holt sie wacklige Wolkenkratzer aus ihren Zeichnungen heraus und stellt sie frei in den Raum. So nimmt sie ihre Gebäudethematik wieder auf, in der es um Aspekte der Faszination aber auch der Gefährdung einer konstruierten Sicherheit geht.

Isa Melsheimer stickt einen klagenden Seufzer auf einen Vorhang: „Another Fu cking Day“. Sowas denkt beim Aufwachen am Morgen, wer lieber in den Tiefen des Schlafes bleiben möchte.Spuren des Zerfalls, wie Löcher im Stoff, werden akzeptiert und mit Perlen umstickt. Im Bild der wehenden Leichtigkeit eines Vorhangs vor dem Fenster schwingt nicht nur Vergänglichkeit mit, sondern auch Hoffnung und Weite.

atb #17 | Verbesserung

Istituto Divorciado & Sex Tags

am 26. September 2008 ab 18 Uhr

Ausstellung: 29. September – 8. November 2008
Öffnungszeiten: nach telefonischer Vereinbarung: 0179-9473040
VERBESSERUNG

TEXT VON CORDULA DAUS

Oft geht einer großen Vision eine kleine Verbesserung voraus. Nur vier Tage lang wehte die Flagge der Vereinigten Staaten von Brasilien im November 1889 müde am Mast – eine grün-gelbe Imitation der amerikanischen Stars and Stripes. Dann entwarf Raimundo Teixeira Mendes nach Aufzeichnungen von Auguste Comte eine Bessere: Seitdem schwebt quer über dem blauen Globus auf südlichem Sternenhimmel eine Banderole mit dem positivistischen Glaubensbekenntnis »Ordem e progresso« (Ordnung und Fortschritt). Eine Losung, die sich heute sicherlich noch einmal verbessern ließe.
Die Regenbogenfahne hingegen ist ein in der Geschichte oft variiertes Symbol für Vielfalt: Schon die Inkas haben sie benutzt, Regenbogenfarben symbolisieren das Jüdische Autonome Gebiet oder stehen für Toleranz und sexuelle Freiheit. Die Ausstellung „Verbesserung” zeigt gleich eine ganze Regenbogenmaschine samt Gemälde – die Spur einer Aktion, deren Farbe sich in die Wand gefressen hat. Die Kuratoren und Künstler vom Instituto Divorciado und Sex Tags haben für den Ausstellungsraum After the Butcher eine wahrhafte Wunderkammer zusammen gestellt, bei der die großen und kleinen Szenarien der Verbesserung aufeinander treffen: politische Utopien und ihre Katastrophen, Zeittunnel, Eggzorzismen, Weltverbesserer und Heimwerker, Entfesselungskünstler und Entlauste, obszöne Kängurus und sich selbst lesende Bücher.
Die Idee der Verbesserung hat etwas Unverbesserliches an sich. Hinzu kommt, dass die Silbe „Ver-” im Deutschen, sobald man sie nur ausspricht, sofort das Gefühl eines Verlustes auslöst. Im Unterschied zum „Versagen”, „Verschwinden” oder gar der „Verzweiflung”, verspricht die Verbesserung zwar Aufschwung, Fortschritt oder Veredelung, doch das „Ver-” verrät sich: Da lauert die Kleinlichkeit der Korrektur, der abgehalfterte Optimismus des Vorher-Nachher. Wo verbessert werden muss, da ist was nicht in Ordnung.
„Die Welt wird alt und wird wieder jung, doch der Mensch hofft immer Verbesserung”, schreibt Friedrich Schiller 1797. 2007 wird der Schimpanse Cheeta 75 Jahre alt und schlägt als ältester Menschenaffe alle Rekorde. Mittlerweile haben es Menschen in Industrieländern, als die optimiertesten aller Affen, durch Verbesserungen in der Medizin auch auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 80 Jahren gebracht. In der Tat reicht das semantische Feld der Verbesserung vom zoologischen Qualitätsmanagement über Wünsche zur persönlichen Gesundheit bis hin zu sozialpolitischen oder gar planetarischen Belangen. Doch wie sieht es mit Verbesserungen in der Kunst aus?
Verbesserung in Bezug auf Kunst irritiert, weil sie eine Messbarkeit impliziert, die im hoffnungslos irrationalen Bereich der Ästhetik, der Kunstmärkte und ihrer Geschmacksurteile fehl am Platze zu sein scheint. Wer verbessert was, wozu und in welchem Sinne? Spätestens seit Hegels berühmter These vom Ende der Kunst könnte man behaupten, ist die Kunst von ihrer sakralen Mission, dem Fortschrittsglauben an eine höhere, allein künstlerisch darstellbare Wahrheit befreit und kann sich der „lebendigen Gegenwärtigkeit” widmen. Wenn Kunst nicht mehr als allgemeine ethische Instanz funktioniert – was ließe sich dann noch mit dem normativen Begriff der Verbesserung anfangen? Wenn überhaupt, wie könnte Kunst
verbessern, ohne selbst der Rhetorik der Verbesserer anheimzufallen? Und wie würde verbesserte Kunst aussehen?
Das Instituto Divorciado (ID) sagt: „Bringt Eure Kunst und wir verbessern sie”. Ein pragmatisches Serviceangebot, das jede Metaphysik mit Füßen tritt und teilnehmende KünstlerInnen vom eigenen Werk und Ego zu befreien verspricht. Im April 2009 wird die Ausstellung „Wir verbessern ihre Arbeit” in der Galerie Sandra Buergel folgen. Dann wird ID in die Arbeiten der eingeladenen Künstler intervenieren.
Eine Art übergriffiges Kuratieren, bei dem nicht nur Autorenschaft, sondern der Maßstab für „gute” Kunst selbst auf dem Spiel steht. Also, her mit Eurer Kunst!

> Istituto Divorciado
> Sex Tags

atb #16 | K2ao

K2ao, die Liebe, die Arbeit und der Raum in Berlin
K2ao, Klasse2aufbauorganisation München

Samstag, 5. Juli 2008, 18-24 Uhr
Aufführungen um 18:30 h und um 22:30 h

Ausstellung: 7. Juli – 23. August 2008
Öffnungszeiten: nach telefonischer Vereinbarung +49 (0)179 947 30 40
geschlossen: 16.-31. Juli

K2ao, die liebe, die arbeit und ein raum in berlin
K2ao, Klasse2aufbauorganisation

K: was sollte das ganze jetzt eigentlich?
zum einen gab es da ja szenen wie unsere, die mit den nutten oder die vermieterszene, die man als darstellung des faschistoiden verhaltens im alltag, als kritik am kapitalismus im allgemeinen oder vielleicht sogar am kunstmarkt im speziellen sehen kann.

2: zum anderen war da ja auch die szene mit der tänzerin, dieses antreibende, exzessive, rational nicht zu erfassende.

A: und dann gabs ja da auch noch den text von Otto Gross, also eine szene die uns vielleicht eine möglichkeit aufzeigen will, wie man diesen kreislauf durchbrechen könnte, wie es weitergehen könnte.

O: vielleicht wollen die autoren, also K2ao ja, dass wir uns aus der starren panzerung lösen, wie sie uns in der ersten szene auf den leib geschrieben wurde.

K: aber wer ist K2ao eigentlich?

2: eigentlich sind sie ja den dargestellten verhältnissen genauso ausgeliefert wie wir.

A: um aus unserem rollenverhalten auszubrechen müssen wir uns mit einer realität von außen konfrontieren. ich könnte ja da drüben wohnen, da würd ich dich einfach mal mitnehmen.

O: ja, das wär gut. schauen wir mal, was im drehbuch steht.

K: ja, da können wir auch gleich mal schauen, was wir über K2ao sagen sollen…

Liebe Freunde und Bekannte, Familien,
wir würden uns sehr freuen, Euch am Samstag den 5. Juli bei after the butcher begrüßen und mit Kunst unterhalten zu dürfen.
,Boheme‘ wird zur Zeit in Berlin gerne in die Laptops getippt, um so einen neuen Begriff von Arbeit, verbunden mit dem passenden Lifestyle zu rechtfertigen. In München gab es zur vorletzten Jahrhundertwende auch eine Boheme und weil die sich weitaus interessanter gestaltet hat und weil wir von dort kommen, beschäftigen wir uns seit einiger Zeit damit. So fließt diese Recherche in unsere Köpfe, in denen auch andere Dinge schwimmen und wenn sich das verbindet und dann rauskommt, nennen wir das unsere Arbeit.
Nicht nur Kosmikerkreis, Fassbinder, Mary Wigman und das Kapital reichen uns und Euch die Hände; es geht auch um Malerei und was man da heute noch so machen kann. Ein Jahr nach Giti Nourbakhsch sind wir wieder in Berlin, diesmal mit wie immer guten Sachen… der Motor der Inszenierung brummt… Lichtenberg leuchtet! Fahrt zur Hölle!

cu

K2ao